Das Leitbild für das Schulschach

Zuletzt am 28. Juli 2020 aktualisiert

Leitbild Schulschach
Zielstellung
Schach in die Schulen und Kitas bringen, bundesweit flächendeckend,  schulformübergreifend.

Warum Schulschach
Schach ist ein Kulturgut
Seit Jahrtausenden wird in allen Kulturformen rund um die Welt Schach gespielt. Zahlreiche Begriffe der Alltagssprache sind dem Schach entlehnt. Schach gehört zur Kultur wie Literatur, Musik. Daher sollte jeder Mensch in seinem Leben mit Schach in Verbindung gekommen sein.

Schach ist Bildung
Es fördert die Konzentrationsfähigkeit, die Ausdauer und das Problemlösen der Schülerinnen und Schüler, wirkt stark motivierend, da es das Denken belohnt und die Gefühlsebene anspricht, gibt ein sofortiges Feedback und lehrt spielerisch, die eigenen Entscheidungen selbstkritisch zu betrachten. Schach ist damit Teil des Bildungsauftrages von Schulen.

Schach ist Sport
Schach ist ein Wettkampfspiel und der sportliche Vergleich gehört zum Schach. Für Vereine ist Schulschach Nachwuchsarbeit und Talentsuche.

Maßnahmen
Schach als Fach:
Schach wird verstanden als Bestandteil des Bildungsauftrages der Schulen und soll deshalb einen festen Platz im Schulangebot einnehmen. Dies ist mit abhängig von den föderalen Strukturen wie Bundesländern, Bezirken, Städten und Gemeinden, sowie den Schulformen und Kitas. Denkbar sind etwa folgende Angebote: Schach als Fach mit Curriculum, Schach im Wahlpflichtbereich mit und ohne Benotung, Schach als Arbeitsgemeinschaft im Nachmittagsbereich und als offener Neigungskurs, als Pausenangebot und im Ganztagsschulbetrieb. Perspektivisch soll Schach verpflichtendes Schulfach in allen allgemeinbildenden Schulen werden.

Ausbildung:
Angestrebt wird eine qualitativ hochwertige und einheitliche Ausbildung von
Schach-lehrern. Dafür ist die Lehrerausbildung voranzutreiben, da die Bedarfe an
den Schulen durch lizenzierte Trainer / AG-Leiter nicht ausreichend bedient
werden können. Langfristig soll die Lehrerfortbildung (gegebenenfalls die
universitäre Ausbildung) im Schach in den Fortbildungs-instituten der
Bundesländer durchgeführt werden. Das Schulschachpatent soll permanent
weiterentwickelt werden, auch durch eine regelmäßige Schulung der Ausbildenden.
Die Vernetzung der Ausbildung auf Vereins- und Schulschachebene ist notwendig
und wird daher angestrebt.

Öffentlichkeitsarbeit:
Mittels verschiedener Maßnahmen wie Handreichungen zu verschiedenen Themen,
wie der Verbreitung des Qualitätssiegels „Deutsche Schachschule“, wie die
Vernetzung mit der Vereinsdatenbank „schach.in“, soll die Öffentlichkeitsarbeit
über Schach in Schulen, für Schach in Schulen gefördert werden. Vor allem aber
durch die Erstellung einer InternetPlattform (eine Indexseite, eine Suchseite, eine
Datenbank mit allen Bundesländern) für alle Funktionsträger und Interessierte.
Diese soll unter anderen enthalten: Turniere in den Bundesländern / Übersicht der
Schulen mit Schach-AGs / Übersicht der Deutschen Schachschulen / Lehrpläne /
aktuelle Termintabellen zu Schulschachveranstaltungen wie Turniere, Ausbildung,
sonstige / Materialsammlungen für den Schachunterricht / Ansprechpartner mit EMail-
Anschrift / Zusammenfassungen der Studien über Schulschach und deren
Wirkung.

Wettbewerbe
Die Deutschen Meisterschaften im Schulschach haben folgende Ziele: – die besten
deutschen Schulmannschaften ermitteln, – an verschiedenen Orten Deutschlands
stattfinden und den Bildungsaspekt berücksichtigen (Rahmenprogramm und
Ausflüge), – den sozial integrativen Charakter betonen und die Kinder motivieren,
weiter Schach zu spielen, – eine positive Außenwirkung für das Schach in Schulen
erwirken. Die Deutsche Meisterschaften werden in differenzierten
Wettkampfgruppen ausgerichtet, die nach Kriterien wie zum Beispiel Alter und
Schulform aufgeteilt sind. Damit wird auf die unterschiedlichen
Rahmenbedingungen und Bedürfnisse der Teilnehmenden eingegangen. Einem
gewissen Leistungsaspekt wird dadurch entsprochen, dass in den jüngeren
Altersgruppen größere Teilnehmerfelder mitspielen als in den älteren (pyramidaler
Aufbau). Für alle Turnierformen (bestehende wie neu zu entwickelnde) sollte
berücksichtigt werden: – eine große Bandbreite an Schülern erreichen, – eine
Vielfalt ausbreiten, die über das reine Turnierschach hinausgehen (interdisziplinär)
und – Kontakte fördern zwischen Schülern, Schulen und Vereinen.

Schule und Verein
Es liegt in der alleinigen Verantwortung der Vereine die Voraussetzungen an den
Schulen zu nutzen. Die DSJ ist hierbei initiierend tätig, zum Beispiel durch das
Vernetzen von Schulen und Vereinen und durch Ausbildungsangebote. Die
Aufgabe der Vereine ist es, geeignetes Personal zur Verfügung zu stellen um
fachlich beratend und organisatorisch tätig zu sein.

Verzahnung
Alle Kontakte, die eine Verbreitung des Schachs fördern, sollten aufgebaut werden
und erhalten werden. Dabei sollte stets versucht werden, die Position des anderen
zu verstehen, damit beide Seiten dauerhaft positiv davon profitieren.
(Jugendversammlung Potsdam März 2019)

Schreibe einen Kommentar

Wir freuen uns auf Ihre Meinung und Ihr Feedback.